Im Tagebuchformat verarbeitet die namenlos bleibende Hauptfigur die Erfahrungen mit ihrer Bulimie. Schonungslos und direkt gewährt sie einen Einblick in ihren Alltag, der einerseits von Scham und Angst, andererseits von der Essstörung bestimmt ist. Unmittelbar erzählt der Autor von der Dynamik einer Krankheit, die oft versteckt und tabuisiert wird.
Aber auch das anstehende Weihnachtsfest sorgt für eine Veränderung und lässt den Wunsch nach einem Leben ohne Abhängigkeiten immer größer werden. Die Erzählfigur vollzieht eine innere Entwicklung. Heiligabend sind drei Tage eines gesunden Lebens geschafft. Das Tagebuch hat seine Funktion erfüllt und soll vernichtet werden. Grund dafür ist nicht nur die Tatsache, dass es niemand lesen soll. Stärker ist der Wunsch danach, dem neuen Menschen Platz für eine andere Geschichte zu geben.
Mit diesem zwar offenen, aber dennoch richtungsweisenden Ende bleiben die Leserinnen und Leser nicht völlig frustriert alleingelassen. Es eröffnet Perspektiven der Hoffnung und Angebote zur Anschlusskommunikation, um menschliche Erfahrungen nachzuvollziehen und einzuordnen. Das fördert nicht nur die individuelle Persönlichkeitsentwicklung, sondern bietet auch Möglichkeiten für unterschiedliche Deutungsspielräume literarischer Texte.
Zur Unterstützung für die schulische Auseinandersetzung mit der Lektüre hat der Verlag kostenlose Unterrichtsmaterialien zusammengestellt.