Genaues Schauen ist gefragt, Strukturen bilden. Eins von vielen passt nicht zu den anderen, aber die anderen fordern ebenfalls viel Aufmerksamkeit. Erwachsene »Vorleser« (es gibt keinen Text) müssen sich ebenfalls anstrengen, bis sie den Aufbau der Bildfolge verstehen. Am Schluss gibt es noch eine zusätzliche Aufgabe.
So entsteht ein Reigen, den wir (Erwachsenen) dann aber doch schnell begreifen, den Kinder um die drei Jahre wahrscheinlich auch beim mehrfachen Anschauen noch nicht durchschauen - es sei denn, dass die Erwachsenen ein wenig einhelfen und sich nicht auf Hinweise zu den Gegenständen, über die man trefflich sprechen kann, beschränken. Dazu gehört auch, dass die Reihenfolge der einzelnen Aufgaben nicht etwa zufällig gewählt ist. Auch sie folgen einer Struktur, der man nachgehen kann. Vielleicht helfen auch Fragen wie: “Was sind das denn für Gegenstände?”, die man zum Beispiel mit “Das sind alles Sportgeräte.” beantworten kann. Bei so viel Durchdachtes ist es wohl überflüssig zu sagen, dass die Farbwahl der Gegenstände ebenfalls zu den durchdachten Dingen gehört.
Auf der Abschlussseite findet man dann doch noch Worte, wenn Mieke Scheier neun Bilder anbietet, die man rückblickend suchen soll und finden kann. Wenn man will. Gemeinerweise sind nicht alle in den vorangegangenen Bildern zu finden. Oder doch? Muss ich noch mal genauer schauen.
So müssen Bilderbücher sein! Vordergründig illustrieren sie zumeist eine Geschichte, hier wird die Geschichte eher versteckt und muss gefunden werden. Es wird also ein großer und schwerer Sack herbeigeschleppt, in dem unter anderem mathematische Strukturen drin sind, wie wir sie auch in Intelligenztests finden. Das fördert die Neugier, und schnell sind wir auf der Suche nach einem möglichen Weg “Versuch und Irrtum” als Kern einer Lernstrategie wird gefördert, kleinen Einhilfen von Wissenden oder Vermutenden sind möglich.