Aufregend, imposant gestaltet und ohne Blutvergießen: Ein hungriger Fuchs macht sich auf zum Hühnerstall, um seinen Hunger zu stillen. Was dann kommt, glauben Leser*innen aus Vorbildern der Literatur zu wissen. Kate Read greift das Sujet auf und erzählt die Geschichte auf ganz besonders anschauliche Weise neu.
Während der Titel und die Figurenkonstellation eine mögliche Gefahr und auch negative Konsequenzen vermuten lassen, nutzt Read die enge Verbindung aus Spannung und Humor, um die Geschichte mit einer Pointe aufzulösen. Der Text beschränkt sich auf die Aufzählung: Ein Fuchs, zwei listige Augen, drei dicke Hühner und so weiter. Als zehn scharfe Zähne benannt und ins Bild gesetzt werden, ist die Geschichte am Höhepunkt und die Spannung kaum mehr auszuhalten. Es folgt eine Doppelseite mit einer Überzahl an Hühnern: Große, kleine, gelbe, rote, weiße Hühner rasen mit aufgerissenen Schnäbeln in eine Richtung. Einhundert. Doch statt vor dem Fuchs zu fliehen, vertreiben sie ihn aus ihrem Gehöft.
Damit wird das überraschende Ende der Geschichte eingeläutet. Ein „Thriller“, der in einer Art Nachwort im Einband des Buches humorvoll den beruhigenden Satz bringt: „Für dieses Buch kamen keine Hühner oder Füchse zu Schaden.“ Ein großer Spaß und eine Augenweide! Ein Erzählschatz, der literarische, sprachliche und mathematische Grundbildung miteinander vereint.