Die Rebellen von Salento

Die Lieblingsbeschäftigung von Paolo und seinen Freunden Laerte, Elena, Bea und Antonio ist bisher das Experimentieren. Sie bauen Ultraleichtflugzeug, Fesselballon und Flaschenboden-Teleskope oder besser gesagt: Sie fangen damit an. Zu Ende bringen sie ihre Tüfteleien selten – immer kommt irgendwas dazwischen. Doch diesen Sommer wird alles anders!

Beim Spielen in ihrem neuen Hauptquartier, einer alten Hirtenhütte, finden die Freunde eine Urkunde aus dem Jahr 1861! Darin erklärt ein Räuberhauptmann zusammen mit seiner Bande die Unabhängigkeit der Olivenplantage von Antonios Familie, der Casa Vulia. Dieser Räuberhauptmann heißt genau wie Antonios Vater – ob sie miteinander verwandt sind? So oder so gibt es für diesen Sommer ein neues Projekt umzusetzen: die Gründung eines Kinder-Staates! Dafür gibt es gute Gründe: Erwachsene nehmen Kinder nicht ernst genug und außerdem hat der Bürgermeister Palama es auf die Casa Vulia abgesehen! Er will das umliegende Gelände kaufen, um dort ein Luxushotel zu errichten. Antonios Familie hat aber gar kein Interesse daran, ihr Grundstück zu verkaufen, genau so wenig wie die anderen Bewohner aus der Nachbarschaft.

Die Idee vom Kinder-Staat nimmt schnell Gestalt an: Bea sorgt durch organisatorisches Talent, Recherchearbeit und Intelligenz für den Rahmen, Paolo mit seinem Ideenreichtum für den nötigen Elan. Mithilfe des Großvaters und Internetrecherche finden die Kinder heraus, was alles zu einem Staat gehört, lernen über Gewaltenteilung und nehmen jeweils ihre eigene Rolle darin ein. Zunächst müssen sie so der Bande von Mattia trotzen, die jeden Morgen am Schuleingang auf sie wartet, und dann sogar dem Bürgermeister Palama die Stirn bieten …

Zwar merkt man dem Buch an der ein oder anderen Stelle an, wenn es zum Beispiel um soziale Medien oder Rollenverteilung geht, dass das italienische Original schon ein paar Jahre alt ist. Dennoch wird damit auch kritisch umgegangen und schließlich eine abenteuerliche Geschichte erzählt, die Kinder und ihren Einfluss auf die Welt ernst nimmt und die Leser:innen nicht zuletzt für einen Sommer nach Italien einlädt.